– Regress –
Rückforderung der Versicherung nach einem Unfall

Bild: Ein Regress bedeutet hohe Kosten und kann dir deine Zukunft verbauen

Nach einem Verkehrsunfall fordert die Versicherung plötzlich Geld von dir in einem sogenannten Regressverfahren. Was genau ist ein Regressverfahren und warum kann es dir deine Zukunft verbauen? Wir geben dir einen kurzen Überblick:

Wenn es zu einem Unfall kommt, stellt sich oft die Frage nach der Verantwortung und den finanziellen Konsequenzen für den Verursacher. Besonders relevant wird dies, wenn der Schaden grobfahrlässig herbeigeführt wurde, da dies erhebliche Auswirkungen auf die Versicherungsleistungen haben kann. Zwei zentrale Begriffe in diesem Zusammenhang sind Regress und Grobfahrlässigkeit.

Was bedeutet Regress?
Regress bezeichnet das Recht einer Versicherung, Geld vom Verursacher eines Unfalls zurückzufordern, wenn dieser grobfahrlässig gehandelt hat. Grundsätzlich übernimmt die Versicherung zwar den Schaden, aber unter bestimmten Umständen kann sie einen Teil der Kosten vom Unfallverursacher einfordern. Der Rückforderungsbetrag hängt dabei von der Schwere des Verschuldens ab. Je nach Ausmaß der Grobfahrlässigkeit kann ein bestimmter Prozentsatz des Schadensersatzes verlangt werden. Zum Beispiel kann bei einem Alkoholgehalt von 0,8 Promille eine Rückforderung von 15 bis 70% der Schadenssumme anfallen. Die Höhe des Regresses wird dabei individuell festgelegt und hängt unter anderem von der Art des Vergehens und der finanziellen Situation des Verursachers ab.

Bild: Die Haftpflichtversicherung nimmt bei grobfahrlässigem Verhalten Regress auf den Unfallverursacher

Was ist Grobfahrlässigkeit?
Grobfahrlässigkeit liegt vor, wenn jemand grundlegende Vorsichtsmaßnahmen missachtet, die ein Mensch mit Vernunft in derselben Situation ergriffen hätte, um Schaden zu vermeiden. Im Straßenverkehr kann dies unter anderem Fahren unter Alkoholeinfluss, überhöhte Geschwindigkeit, Ablenkung durch das Handy oder das Ignorieren von Verkehrsregeln wie Stoppschildern und Rotlichtern bedeuten. Wer grobfahrlässig handelt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Die Konsequenz ist häufig, dass die Versicherung ihre Leistungen einschränkt und Regressansprüche erhebt.

Was bedeutet dies für dich?
Regress und Grobfahrlässigkeit sind eng miteinander verbunden, insbesondere im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen. Verhältst du dich grobfahrlässig, missachtest also die Verkehrsregeln und fährst zum Beispiel unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, gibt dies der Versicherung das Recht, Regress auf dich zu nehmen. Dies bedeutet, dass die Versicherung einen Teil des Schadens von dir zurückfordert. Auch eine Regressverzichtsklausel hilft dir da nichts, da illegale Aktivitäten bei einer solchen Versicherung ausgeschlossen sind.

Im Straßenverkehr steht die Sicherheit aller Teilnehmer an oberster Stelle, weshalb die Einhaltung von Vorsichtsmaßnahmen entscheidend ist. Wer grob fahrlässig handelt, muss mit erheblichen finanziellen Konsequenzen rechnen. Daher ist es wichtig, stets aufmerksam und verantwortungsvoll zu fahren – nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch zum Schutz anderer.

Was kann dich ein Regress kosten?

Ein Regressverfahren endet meistens in einer Abmachung über eine Rückzahlung von einem/einer Unfallverursacher:in an eine Haftpflichtversicherung. Diese Rückzahlung birgt ein hohes Verschuldungsrisiko. Der/Die Unfallverursacher:in muss damit rechnen, dass er oder sie Abstriche in ihrem Lebensstandard machen muss.

Wenn du nicht mehr in der Lage bist, deine Schulden abzubezahlen, kommt ein weiteres Problem auf dich zu. Es kommt zu Betreibungen, die dir bei der Wohnungssuche oder sonst im Leben im Weg stehen.

Bild: Ein Regress kann bedeuten, dass du über Jahre Schulden abzahlen musst

Unsere Tipps für dich!

Hier haben wir ein paar Präventionstipps damit das Thema Regress bzw. Rückzahlungsforderung einer Haftpflichtversicherung nicht in deinem Leben auftaucht oder dir zum Verhängnis wird:

Präventionstippstipp #1:
Fahr nie in einem fahrunfähigen Zustand, dann wirst du sowieso nie im Leben mit dem Thema in Kontakt kommen!

Präventionstipp #2:
Sobald du merkst, dass dein Verkehrsverhalten von der geforderten Norm abweicht, solltest du achtsam sein! Die Toleranzgrenze für risikofreudiges Verkehrsverhalten verschiebt sich tendenziell kontinuierlich hinzu zu mehr Risiko, wenn dieses keine negativen Konsequenzen hat.

Präventionstipp#3:
Schätze den Verkehr nüchtern, richtig und vorausschauend ein, halte dabei dein Unfallrisiko so gering wie möglich!

Präventionstipp#4:
Fühl dich nicht in falscher Sicherheit, solange du die Allgemeinen Versicherungsbedingungen deiner Haftpflichtversicherung nicht kennst!

Präventionstipp#5:
Nimm bei einem Regressverfahren rechtliche Beratung in Anspruch und konsultiere in der Täterrolle die Schuldenberatung!